Mittwoch, 7. November 2012

Die Kunst, die falschen Fragen zu stellen

Götz Werner oder die Kunst, die falschen Fragen zu stellen:

«Was würden Sie machen, wenn Sie nicht mehr Ihr Geld verdienen müßten?»

Hat man diese Frage beantwortet, kann man sich dann nur noch mit Hartz IV zufrieden geben oder von einem echten bedingungslosen Grundeinkommen träumen, um dasjenige machen zu können, was man wirklich machen möchte. Die Frage ist aber eine falsche Frage, oder was oft noch schlimmer ist, sie ist nur die halbe Wahrheit. Eine halbherzige Frage, dem der Mut zum Leben fehlt.

Die eigentliche Frage ist:
«Wie kann ich genug Menschen davon überzeugen, daß ich wirklich meine Aufgabe gefunden habe?»

Sylvain Coiplet

Samstag, 28. Juli 2012

Was ist eine Einrichtung ?


Was ist eine Einrichtung ?
Eine Einrichtung ist eine Richtung unter mehreren.
Genauer gesagt unter drei Richtungen.

Eine Einrichtung ist also kein Organismus, sondern bloß ein Organ. Wer mehr aus einer Einrichtung machen will, arbeitet gegen den eigentlichen sozialen Organismus. Er versucht aus der Einrichtung selber dasjenige zu holen, was sie nur von anderen Einrichtungen erhalten kann. Er redet von Ganzheit und landet beim Totalitarismus.

Sylvain Coiplet

Donnerstag, 5. Juli 2012

Capvis und hessnatur

Jetzt ist es amtlich, Capvis hat hessnatur geschluckt. Wieviel der angebliche Schweizer Finanzinvestor mit Hauptsitz auf Jersey für hessnatur bezahlt hat, bleibt weiterhin geheim. Klar ist nur, dass sie mit hessnatur, beziehungsweise mit den Kunden von hessnatur, wenigstens 2,8 Millionen Euro im Jahr verdienen wollen.

Jetzt können die Konsumenten dafür sorgen, dass die Geldmacher von Capvis mit ihnen nichts verdienen. Auf ihrer Webseite wir-sind-die-konsumenten.de haben schon über 2500 Kunden klar gemacht, dass sie erst wieder bei hessnatur einkaufen, wenn die Firma in die Hände ihrer Belegschaft und Kunden kommt. Und sie machen auch damit Ernst. Nicht von ungefähr soll hessnatur seit der Ankündigung einer Übernahme durch Capvis einen Umsatzeinbruch von über 13% verzeichnen.

Die Konsumenten haben sich zum Ziel gemacht, 10.000 Kunden von hessnatur zu erreichen. Und alles deutet darauf hin, dass es für Capvis nach der Sommerpause sehr eng wird. Wenn sie nicht 2,8 Millionen Euro Verlust im Jahr machen wollen, werden sie hessnatur noch schneller herausspucken müssen, als sie es ohnehin vorhaben. Allerdings nicht gewinnbringend, sondern zu dem Preis, den hessnatur dann auf dem Markt haben wird, nämlich keinen.

Vielleicht verstehen dann nicht nur die Leute von Capvis, dass Unternehmen in der Zukunft keine Waren mehr sein können. Und dass, wer das nicht versteht, wohl selber keine Zukunft hat.

Sylvain Coiplet

Un matin à Moabit

Ce matin, en revenant de Moabit, je me suis arrêté dans un café pour déjeuner.
A un bulgare qui était visiblement souvent là, la patrone a annoncé qu'elle fermait demain pour le reste du mois. Elle se réjouissait de revoir son père et sa mère.
Puis est venu un autre client avec lequel elle a échangé quelques mots en turc. Ce n'est pas ça qui m'a étonné, mais qu'elle vienne ensuite s'en excuser auprès de moi! Pour la rassurer, je lui ai dit que moi non plus, je n'étais pas allemand.
Dommage qu'il y ait eu besoin de ça pour la rassurer ...

Sylvain Coiplet

Donnerstag, 1. März 2012

Die königliche Kunst wird eine soziale Kunst sein


"Die königliche Kunst wird in der Zukunft eine soziale Kunst sein." 
Rudolf Steiner, 1906

Das wird Joseph Beuys nicht gefallen, aber hier - wie oft bei Rudolf Steiner vor der Novemberrevolution 1918 - steht "sozial" schon wieder für "wirtschaftlich". Daraus folgt natürlich nicht, daß soziale Dreigliederer sich nur um das Wirtschaftsleben kümmern sollen. Aber bei der Fähigkeit, das Lebendige zu gestalten, handelt es sich wohl um die Imagination. Und die Imagination ist es, die gebraucht wird, um das Wirtschaftsleben zu gestalten. Es soll genauso wenig gewartet werden, sich an das Wirtschaftsleben zu machen, wie die Direktdemokraten gewartet haben, sich an das Rechtsleben zu machen.

Das war jetzt an Joseph Beuys gerichtet.

Die meisten anderen Anthroposophen muß man sowohl an das Wirtschaftsleben wie an das Rechtsleben erinnern. Wohl fühlen sie sich nämlich nur im Geistesleben. Und gerade darin zeigen sie, daß sie nicht einmal dieses Geistesleben haben.

Sylvain Coiplet

N'en déplaise à Beuys, le social dont parle ici Steiner, c'est d'abord l'économique ...