Samstag, 30. Juli 2011

Freecom Mobile Drive Mg U&F im Test

Ich habe die Freecom Mobile Drive Mg U&F auf ihre Kompatibilität für den Mac getestet. Das Ergebnis: Sie gehört wohl zu den am besten durchdachten Modellen unter den aktuell verfügbaren Firewire-Festplatten für den Mac.

Kompatibilität mit Clonen und TimeMachine

Eins der Hauptvorteile von MacOS X ist die wenig bekannte Möglichkeit, den Mac auf eine externe Festplatte zu clonen. Geht die interne Festplatte zu Schaden läßt sich der Mac von dieser externen Festplatte starten und auf dem Stand der letzten Sicherung weiterarbeiten. Geht sogar der Mac verloren, läßt sich an einem anderen Mac von dieser externen Festplatte starten und so weiterarbeiten wie mit dem ursprünglichen Rechner.

Bis vor einigen Jahren konnte man sich darauf verlassen, von jeder externen Festplatte starten zu können, wenn sie nur über eine Firewire-Schnittstelle verfügte. Bei USB bestand schon immer die Gefahr, dass der Strom dazu nicht ausreicht. Firewire war dagegen verlässlich. Inzwischen haben aber Hersteller wie Western Digital Firewire-Festplatten auf den Markt gebracht, von denen man nicht mehr starten kann. Sie sind zwar wie beworben 100% TimeMachine kompatibel, aber für das Clonen nicht geeignet. Seitdem muss ich alle Firewire-Festplatte selber auf ihre Bootfähigkeit testen, bevor ich sie meinen Kunden empfehlen kann.

Das positive Ergebnis: Die Freecom Mobile Drive Mg U&F gehört zu den bootfähigen Firewire-Festplatten. Wir haben es also zu tun mit einer vollwertigen Backup-Festplatte für den Mac. Und im Unterschied zur eGo von Iomega ist sie noch dazu schon so formatiert, dass sie nicht nur mit der Backup-Lösung TimeMachine von Apple kompatibel ist, sondern auch schon für die aktuellen Intel-Macs bootfähig ist. Will man sie dagegen für die älteren und seltener werdenden PowerPC-Macs benutzen, muss man sie neu formatieren und die Partitionstabelle von GUID auf Apple umstellen.

Dünn und kühl

Obwohl recht dünn bleibt die Freecom Mobile Drive Mg U&F während des Backups angenehm kühl. Die Wärmeableitung wurde also effektiv gelöst. Der einzige Nachteil ist die maximale Kapazität, die bei 750 GB liegt. Größere Festplatten sind nämlich dicker und passten nicht zum Anspruch, mit der Freecom Mobile Drive Mg U&F die dünnste externe Festplatte für den Mac anzubieten. Auch auf eine zweite Firewire-Schnittstelle wurde verzichtet. Die beiliegenden Kabel sind gewohnt kurz, dafür aber ausreichend flexibel.

Sylvain Coiplet

Freitag, 15. Juli 2011

Was wäre Peter Bierl ohne Anthroposophie ?

Peter Bierl hat der Anthroposophie viel zu verdanken. Ohne die zum Teil recht naiven Gegner der Anthroposophie hätte er es nämlich nicht so weit gebracht. Wer würde sich sonst für einen verbissenen Ökolinken interessieren, der alle - außer sich und vielleicht noch seine Mentorin Jutta Dittfurth - für Faschisten hält ? Wenn überhaupt, ist Peter Bierl nur durch seine Anthroposophie-Kritik bekannt geworden.

Wer Angst vor der Anthroposophie hat, aber Rudolf Steiner nicht selber lesen will, ist doch dankbar, Peter Bierl zitieren zu können ohne selber nachschauen zu müssen. Die Ansteckungsgefahr ist doch zu groß. So groß, dass auch Peter Bierl selber ganz sicher kein einziges Buch von Rudolf Steiner gelesen hat.

Egal, man beruft sich auf Peter Bierl, um der Anthroposophie Rassismus unterstellen zu können, ohne den Sachverhalt selber nachprüfen zu müssen. Damit hat die eigene Weltanschauung schon bessere Karten.

Dass die Rechnung nicht immer aufgeht, haben die Freunde vom humanistischen Pressedienst am eigenen Leib erfahren müssen. Dort wurde ein Artikel von Anna Ignatius zum Berliner Aktionstag "Anthroposophie erleben" aufgenommen. Interessanterweise wurde der Artikel am 27.06.2011 um 10:38 Uhr aufgenommen, also noch bevor die eigentliche Veranstaltung angefangen hatte. Es waren noch nicht einmal alle Stände aufgebaut. So eilig hatte es Anna Ignatius wieder wegzukommen! In ihrem Artikel wird anhand von lauter Bierl-Thesen vor der Gefahr gewarnt, die Anthroposophie selber zu erleben. Selber beigesteuert hat die Autorin nicht einmal die Fotos. Dafür sind diese Fotos auch das Beste am Artikel.

Nicht ganz mitgekriegt scheint die Autorin Anna Ignatius, dass sich Peter Bierl inzwischen auch an den Humanisten vergangen hat - mit denselben Methoden, die für seine Anthroposophie-Kritik kennzeichnend sind. So kommt der Kollege von Anna Ignatius, Gunnar Schedel beim selben humanistischen Pressedienst in seiner Replik auf Peter Bierl mit dem Titel "Verleumdung als Methode" zu dem Schluss :

"Diese Liste fragwürdiger Einschätzungen, offensichtlich bewusst verdrehter Darstellung, manipulativ wiedergegebener Zitate und selbst falscher Tatsachenbehauptungen ließe sich fortsetzen und um weitere Punkte ergänzen. Insbesondere mit der differenzierten Darstellung von Personen und Organisationen hat Bierl seine Schwierigkeiten [...] Bierl hat viele Artikel in einer Regionalausgabe einer großen süddeutschen Tageszeitung veröffentlicht; er müsste wissen, welche journalistischen Standards unabdingbar sind. Viel wahrscheinlicher ist es, dass der Mann ganz genau weiß, was er tut und seine Verleumdungen als rhetorische Strategie einsetzt, nach dem Motto "Irgendwas wird schon hängenbleiben"."

Nichts ersetzt in dieser Welt das Suchen nach einem eigenen Urteil. Wer irgendjemanden, auch Peter Bierl, zur Bibel erhebt, kann sich ganz schön blamieren und dem Vorurteil statt der Wahrheit dienen.

Von Peter Bierl gibt es immerhin einen netten Spruch, der sinngemäß heißt : "Wer Rudolf Steiner liest, hat Schmerzensgeld verdient". Nach über 25 Jahren intensiver Beschäftigung mit Rudolf Steiner stimme ich zu, dass viele der Einsichten, die ich daraus gewonnen habe, recht schmerzhaft sind. Wie etwa die Einsicht, dass es nicht möglich ist, wirksam gegen den Rassismus zu kämpfen, ohne selber in den Augen mancher seiner Mitmenschen als einen Rassisten zu erscheinen. Solche Einsicht sucht man bei Peter Bierl vergebens.

Ich werde daher den Verdacht nicht los, dass Peter Bierl sozusagen Versicherungsbetrug übt, wenn er nach Schmerzensgeld für seine angebliche Steiner-Lektüre verlangt - und auch noch bekommt. Die Anthroposophie ist nämlich für Peter Bierl vor allem eins gewesen : ein einträgliches Geschäft. Dass man als Ökolinker kaum sein Brot verdienen kann, werden nun andere schmerzhaft erleben müssen.

Sylvain Coiplet



Weiterführende Quellen:

Peter Bierl - Verleumdung als Methode (humanistischer Pressedienst, 2011)
Eine recht gute Analyse des Schreibstils von Peter Bierl.

iPhone synchronisiert Kontakte nicht

Ein Kunde hat sich gerade ein iPhone angeschafft. Leider lassen sich die Kontakte zwischen Apples Adressbuch und iPhone über iTunes nicht korrekt synchronisieren. Es treten dabei zwei Probleme auf :

  • Die Kontakte, die von Apples Adressbuch auf das iPhone übertragen werden, entsprechen einer zwei Monate alten Version des Adressbuchs
  • Kontakte, die auf dem iPhone angelegt werden, werden nicht auf Apples Adressbuch auf dem Mac übertragen

Das zweite Problem lässt sich normalerweise leicht durch eine Anpassung der Einstellungen in iTunes beseitigen. Aber zunächst muss das erste Problem gelöst werden, das tiefer zu liegen scheint.

Da das iPhone frisch eingerichtet ist, spricht nichts dagegen, es ganz zurückzusetzen. Also nicht nur die Einstellungen, sondern auch die Daten. Auch die automatische Synchronisierung bei der Verbindung mit iTunes wird für die Zeit der Fehlersuche abgestellt, um Synchronisierungen selber manuell auslösen zu können.

Zurücksetzen des Sync-Systems

"~/Library/Application Support/SyncServices"

Auf Apples Webseite wird empfohlen, bei einem solchen Problem mit der Synchronisierung der Kontakte mit dem iPhone die Synchronisierungsinformationen zurückzusetzen. Das hatte der Kunde gerade probiert, war aber damit nicht weiter gekommen. Er hatte wie angegeben die Datei "Local" im Ordner "~/Library/Application Support/SyncServices" gelöscht und den Rechner neugestartet. Bei der nächsten Synchronisierung blieb aber das Problem bestehen.

Die Sync-Information wurden also neu angelegt, griffen aber selber auf veraltete Informationen zurück. Wo stand aber die Information über das zwei Monate alte Adressbuch?

Weiter kam ich erst, als ich nicht nur das Sync-System, sondern auch Apples Adressbuch selber zurücksetzte. Da mir dies ziemlich riskant schien, testete ich das Verfahren zunächst bei einem extra dafür angelegten Benutzer.

Zurücksetzen des Adressbuchs

"~/Library/Application Support/AddressBook"

Um das Adressbuch zurückzusetzen, werden das Adressbuch geschlossen und im Ordner "~/Library/Application Support/AddressBook" alle Dateien gelöscht außer die beiden Ordner :

"Images"
"Metadata"

Beim Neustart des Adressbuchs werden alle Kontakte, Gruppen und intelligente Gruppen neu angelegt. Andere Einstellungen wie die Sortierung oder das Exportformat gehen dagegen verloren und müssen angepasst werden. Aber vor allem werden alle Informationen über bisherige Synchronisierungen auch gelöscht, was uns weiterbringen konnte.

Dies war bei uns in der Tat die Lösung des ersten Problems. Nach dem Zurücksetzen des Adressbuchs liessen sich alle Kontakte vom Mac auf den iPhone übertragen. Auch frisch angelegte Kontakte wurden bei der nächsten Synchronisierung berücksichtigt.

Um das zweite Problem zu lösen reichte es dann, in Apples Adressbuch eine Gruppe anzulegen, den wir "iphone" nannten und diese Gruppe dann in iTunes als Gruppe für die Rückübertragung von Kontakten vom iPhone auf den Mac festzulegen.

Leider gehört dies nicht zur Standardeinstellung von iTunes und die Einstellung lässt sich offensichtlich erst nach der ersten Synchronisierung vornehmen. Davor bleibt der entsprechende Kasten angegraut und kann nicht angewählt werden.

Sylvain Coiplet