Montag, 17. November 2014

Wilhelmshöhe Gemäldegalerie Alte Meister

Dieses Wochenende habe ich mich mit ehemaligen Mitstudenten des sozialwissenschaftlichen Begleitstudiums in Kassel getroffen. Vor dem Treffen habe ich es noch geschafft, einige Stunden in der Gemäldegalerie Alte Meister in Kassel Wilhelmshöhe zu verbringen. Da war nicht viel Verkehr. Konzentriert habe ich mich auf das oberste Stockwerk. Dort befinden sich die Werke Rembrandts und weiterer Meister des Lichts. Ich habe mir zunächst alles angeschaut und dann die Werke notiert, die mich künstlerisch ansprechen. Sei es für ein eine Geste oder nur einen Ausdruck, ein Licht oder auch ein Schatten.

Als ich damit durch war, habe ich angefangen zu malen. Am Eingang hatte es geheissen, dass elektronische Geräte verboten seien und ich nur mit Stiften zeichnen dürfe. Die hatte ich natürlich auch. Aber ich wollte in der Fläche arbeiten und mit Stiften brauche ich dafür eine Ewigkeit. Ich hatte also doch unter dem Skizzenheft meinen alten iPad reingeschmuggelt. Nach zwei Stunden holte ich ihn raus. Die erste Wächterin hatte sich schon gewundert, wie lange ich hier geblieben war. Sie schaute mir kurz über die Schulter und sagte nichts. Beim Wachenwechsel rief der neue Wächter gleich die Museumsleitung an und kam mit der «schlechten Nachricht» zurück, dass ich trotz Verbot weiter malen durfte.

Ich habe mich diesmal noch nicht an der Saskia von Rembrandt rangewagt, sondern mit anderen Bildern angefangen. Die Esther von Jan Victors habe ich wegen ihrer Hand gewählt. Bei der Ehebrecherin von Gerbrand von den Eekhout ist mir die Zeit ausgegangen, bevor ich fertig wurde. Mir fehlt noch das Orange ihres Kleids. Aber es sieht so aus, dass ich die nächsten Jahre öfter nach Kassel fahren werde. Hoffentlich macht dort die Museumsleitung weiter mit.



nach: Jan Victors, 1645
Das Mahl der Esther, Banquet of Esther and Achashverosh



nach: Gerbrand van den Eeckhout, 1653
Christus und die Ehebrecherin